

Vor allem die „Datenflut“, die durch Auflagen und Forderungen der Bundesnetzagentur entstanden sei, habe das Unternehmen belastet und bei den Aufsichtsratsmitgliedern wie Bergander parteiübergreifend die Frage aufgeworfen: „Will man uns vom Markt weghaben?“ Strategisches Kalkül wollte Weil, der auch Präsident des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) ist, der Netzagentur nicht unterstellen. Aus dem Ansatz der Regulierung sei aber „in deutscher Gründlichkeit“ ein „bürokratisches Monster“ entstanden.
Die Rolle der Bundesnetzagentur sei jedoch nicht nur in der Vergangenheit ein „Riesenthema“ gewesen, sondern werde das auch in Zukunft sein, sagte Weil. Auf die Agentur müssten die Länder mehr Druck ausüben, damit der Netzausbau forciert und nicht behindert werde. Der Netzausbau sei nämlich das eigentliche Nadelöhr bei der Energiewende. „Das ist ein Punkt, wo sich die Landespolitik reinhängen muss“, forderte er. Der Ausbau müsse auch für kleinere Versorger refinanzierbar sein, betonte Weil. Den Stadtwerken als dezentralen Versorgern schrieb er eine tragende Rolle bei der Energiewende zu. Die kommunalen Betriebe genössen zudem mehr Vertrauen bei ihren Kunden als die großen Energieversorger, sagte Weil. Die „depressive Stimmung in der Stadtwerkelandschaft“ habe sich grundlegend zum Positiven verändert.
Bergander betonte, die Stadt sei stolz, wie sich das Unternehmen behauptet. Stadtwerke-Geschäftsführer Dieter Holzgrefe erläuterte neben den Unternehmensdaten auch das Vorhaben, in Windenergie zu investieren. Momentan gebe es Gespräche mit potenziellen Partnern. Weil begrüßte Kooperationen, in denen nicht jeder Beteiligte das Rad neu erfinden müsse.
Denkbar ist grundsätzlich eine partnerschaftliche Zusammenarbeit der Bramscher Stadtwerke mit der Gemeinde Wallenhorst, wo nach Aussagen von Landtagskandidat Guido Pott zurzeit die Gründung von Gemeindewerken geprüft werde.
Quelle: noz.de (14.03.2012)