
Bereits im Jahr 2009 habe der Bramscher Stadtrat mit deutlicher Mehrheit den Beschluss gefasst, eine Elternbefragung für eine IGS in Bramsche durchzuführen. Damals wurde das Vorhaben mit sehr viel Engagement vom Stadtelternrat mitinitiiert. Unter der damaligen schwarz-gelben Kreismehrheit wurde der Antrag abgelehnt, der Stadt Melle wurde diese Umfrage genehmigt. Diese habe heute eine sehr gut funktionierende IGS.
Im Frühjahr 2013 wurde eine kreisweite Elternbefragung unter anderem auch zum Thema Gesamtschule bei der biregio in Bonn durch den Landkreis Osnabrück in Auftrag gegeben. Zur Frage „Welche weiterführende Schule sollte Ihr Kind nach der Grundschule besuchen?“ antworteten 16,8 % der Eltern: Gesamtschule, bei der Frage „Wäre eine Gesamtschule in der Nähe grundsätzlich für Ihr Kind interessant?“ antworteten 31 % der Eltern mit „ja“ und weitere 40 % der Eltern mit „ja, vielleicht“. Mit „nein“ und „eher nicht“ antworteten 30 % der Eltern.
Die Bramscher Sozialdemokraten fordern nun erneut eine eigenständige Elternbefragung für die Stadt Bramsche.
Die neue rot-grüne Landesregierung hat inzwischen die Voraussetzungen für die Errichtung einer 4-zügigen IGS geschaffen und durch die Kooperation von CDU und SPD im Kreistag Osnabrück sind die Chancen für das Entstehen einer IGS Bramsche so gut wie nie zuvor, so die Auffassung der Bramscher SPD: „Hierzu ist ein Ratsbeschluss mit einer breiten Mehrheit notwendig“, so Heiner Pahlmann, Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion. „Schließlich gilt es, den Landkreis davon zu überzeugen, dass Bramsche der richtige Standort für eine IGS ist. Hinter diesem Projekt muss eine überzeugende, stabile Mehrheit stehen.“
Der zehn Punkte umfassende Kriterienkatalog für den Antrag auf Genehmigung einer Gesamtschule könnte von der Stadt Bramsche auf jeden Fall erfüllt werden. Der erste Schritt in Richtung Gesamtschule wäre eine nochmalige professionelle Elternbefragung in Bramsche, und diese Elternbefragung müsste vom Rat der Stadt Bramsche beschlossen werden.
Die Bramscher Sozialdemokraten gehen davon aus, dass zumindest kurz- und mittelfristig nur eine neue IGS im Nordkreis entstehen kann, und dass eine Realisierung nur mit dem Landkreis Osnabrück zusammen möglich ist. 2009 haben BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und die FDP den Antrag auf Elternbefragung unterstützt – für den erneuten Anlauf will die Bramscher SPD möglichst alle Fraktionen im Rat der Stadt Bramsche „mit ins Boot holen“ und eine Entscheidung zur Elternbefragung schon in der nächsten Ratssitzung Anfang Februar treffen. Derzeit bemüht sich die SPD Stadtratsfraktion darum möglichst schnell die Problematik in einer interfraktionellen Gesprächsrunde zu erörtern.
Nach der Ratssitzung am 6. Februar werde die SPD eine Veranstaltung „SPD im Dialog“ zum Thema IGS durchführen, um mit der Bevölkerung in den Dialog treten zu können sowie alle Beteiligten darüber zu informieren, wie eine Integrierte Gesamtschule aussehen könne.
Eines steht für die SPD jetzt schon fest: „Wir müssen Schulen an Kinder, nicht Kinder an Schulen anpassen“, so Pahlmann.