Die Jusos Bramsche – Jugendorganisation des SPD-Ortsvereins Bramsche – haben sich dazu entschieden, in Zukunft nicht mehr über WhatsApp kommunizieren zu wollen. Stattdessen wollen sich die Jungsozialisten nun über Threema, eine sichere Variante des sogenannten „Instant-Messaging“ austauschen.
„Wir haben uns damit beschäftigt, über welche App wir uns auf unseren Smartphones austauschen wollen, nachdem sich einige aus Gründen geweigert haben, weiterhin WhatsApp zu nutzen“, beschreibt der Juso-Vorsitzende Benjamin Weinert den Entschluss. Dabei stellten die Jusos auch an sich selbst fest, dass sich leider ein Großteil der Gesellschaft zu wenig Gedanken darüber macht, wie Anbieter solcher kostenfreien Dienste ihr Geld verdienen – schließlich stehen dahinter Unternehmen, die Gewinne erwirtschaften wollen. „Wer eine App kostenfrei bezieht muss sich also fragen, zu welchem persönlichen Preis dies geschieht und was man von sich preis gibt“, so Alexander Dohe, Stellvertreter von Weinert.
Entweder werden Nutzungsdaten erfasst, gezielt gefiltert und verkauft, und/oder es wird zuhauf personalisierte Werbung angezeigt. Zumal der Facebook-Konzern sowohl hinter WhatsApp, Instagram als auch Facebook selbst steht – also den Netzwerken, die die Menschen am häufigsten nutzen.
Dabei geht es oftmals nicht um den reinen Inhalt der Textnachrichten. „Sogenannte Metadaten sind für die Unternehmen und auch für staatliche Nachrichtendienste wesentlich interessanter, geben diese doch Auskunft darüber, wer mit wem wie oft kommuniziert – und von wo. Wenn diese Metadaten noch mit der Handynummer verknüpft sind, wie es beispielsweise bei WhatsApp der Fall ist, ergeben sich für die Unternehmen und Nachrichtendienste einfache Möglichkeiten, ein plattformübergreifendes Profil der Nutzer zu erstellen“, führt Weinert die technischen Hintergründe aus.
Natürlich ist es schwer das alles nachvollziehen zu können sowie diese Art Gruppenzwang zu durchbrechen, wenn alle dieselbe App nutzen und eine sicherere Variante auch noch Geld kostet – doch gerade deshalb wollen die Jusos versuchen, einen neuen Trend zu setzen. „Wir haben verschiedene Messenger wie WhatsApp, Signal, Telegram oder Threema verglichen und uns letztendlich für das kostenpflichtige Threema entschieden – dafür stehen die Server in der Schweiz und nicht in den USA, und meine Daten werden nicht anderweitig weiterverarbeitet“, begründet Dohe die Auswahl. Den Jusos in Bramsche ist es den Preis wert.