Wassersparen: Jusos für Anreize und Aufklärung statt ausschließlich Verbote

Die Juso-Arbeitsgemeinschaft Bramsche fordert, Anreize für die Speicherung von Brauchwasser zu schaffen. Zudem soll der Bevölkerung offensiver und transparenter dargelegt werden, warum die Situation der Wasserversorgung so kritisch ist.

SPD-Jugendorganisation fordert „Regentonnen für die Region“

Seit 2018 verzeichnet der Deutsche Wetterdienst für ganz Deutschland Dürrejahre. Hinzu kommt, dass statt konstanten Regens sintflutartige Niederschläge zunehmen, bei denen große Wassermassen zum einen nicht vollständig durch die Kanalisation oder die Böden aufgenommen werden können und zum anderen im Fluss und im Meer verschwinden, „obwohl wir dieses Wasser dringend brauchen“, beschreibt der Juso-Vorsitzende Benjamin Weinert die Situation. Zugleich fordert er eine bessere Aufklärungsarbeit durch die Behörden: „Den Menschen muss deutlich gemacht werden, wie stark bei ihnen hier vor Ort die Böden vertrocknet sind, sich die Fördermengen für Trinkwasser erhöhen, während die Pegel von Bächen und Flüssen fallen und sich die Grundwasserstände über den Winter nicht mehr wie gewohnt erholen.“ Auch wenn Bramsche derzeit nicht akut gefährdet sei, müsse mit Blick auf den gesamten Landkreis Präventionsarbeit geleistet werden.

Anreize für Regenwasserspeicher schaffen

„Wir müssen Wasser in den regenreichen Zeiten oder bei Starkregenereignissen sammeln und speichern, anstatt während extremer Trockenzeiten kostbares Trinkwasser für die Gartenbewässerung zu nutzen. Die Sammlung von Regenwasser schont die Trinkwasserressourcen und ist ein wichtiger ökologischer Beitrag – dies werden wir als Antrag in die Gremien einbringen“, erläutert der stellvertretende Juso-Vorsitzende Alexander Dohe. Dabei müssten für die Speicherung von Regenwasser, das zur Bewässerung des Gartens genutzt werden kann, Anreize geschaffen werden. Daher fordern die Jusos Privateigentümer bei der Anschaffung und Installation von Behältnissen zum Auffangen und Speichern von Niederschlägen auf dem eigenen Grundstück oder am eigenen Haus mit einem Betrag in Höhe von mindestens 50 Euro oder 25 Prozent der Kosten zu bezuschussen. Förderfähig sollen dabei die Anschaffung einer oder mehrerer Regentonnen oder Zisternen, der Anschluss an ein Regenfallrohr und gegebenenfalls die Installation durch einen Fachbetrieb sein.

Zisternen und die bewährten Regentonnen lassen sich über Regenrinnen bei Niederschlag gut befüllen. Dabei können laut den Jusos Regentonnen mit einem Fassungsvermögen von 100 bis 1.200 Liter sogar in Reihe miteinander verbunden angeschlossen werden, sodass mit einem geringen Aufwand ein großer Wasserspeicher angelegt werden kann. Die Wasserentnahme ist neben einem Wasserhahn auch über eine Regenfasspumpe möglich, um den Garten zu bewässern. Mittlerweile gebe es nicht mehr nur die klassische „grüne Regentonne“, sondern auch Wasserspeicher in Terracotta- oder Natursteinoptik mit Bepflanzungsmöglichkeit, die somit optisch keinen Störfaktor mehr darstellen. Die Kosten für eine Installation beginnen bei circa 150 Euro und sind vor allem abhängig von der Größe des Speichers.

Die Jusos fordern die Kommunalpolitik in Bramsche und auf Kreisebene auf, neben notwendigen Verordnungen die Menschen mittels Internet sowie gesonderter Flyer und Kampagnen besser aufzuklären und verschiedene Anreize zum Wassersparen zu schaffen.